Mittwoch, 10. Juli 2013

Noch 180 Meilen bis Barcelona

Den ersten Versuch dem Endziel Barcelona wieder etwas näher zu kommen, haben wir nach 3 Stunden abgebrochen. Einmal raus aus Almerimar wurde uns sofort klar, dass der Levante nach wie vor das Wetter und vor allem die See beherrscht: den Wind voll auf die Nase, zwar nicht extrem stark, dafür begleitet von kurzen und giftigen Mittelmeerwellen gegen an, die das Schiff so richtig stampfen liessen, angenehmes Segeln geht anders. Also entschlossen wir uns und kurzer Hand die Übung abzubrechen und in den Hafen von Aguadulce zu flüchten. Hier, an der spanischen Küste, alles Orte, die wir letzten Herbst schon angesteuert haben und wir merken deutlich, dass sich der Kreis zu schliessen beginnt. 5 Tage haben wir in dem kleinen Hafen verbracht. Wir fühlten uns, als wären wir in den Sommerferien. Wir lagen oft am Strand, haben viel gelesen, mal Velos gemietet, gingen laufen und abends an der Promenade ein kühles Bier trinken oder ein Eis essen. Deutlich war der warme und, je nach Tageszeit, starke Wind zu spüren. Es ist jetzt richtig heiss an der Costa del Sol.
 


Endlich hat sich der Levante endgültig verzogen und wir sind vor zwei Tagen zu einem nächsten Versuch in See gestochen und wurden mit wenig Wind und flachem Wasser begrüsst. Leider reichte das halt auch nicht zum Segeln, so dass wir einmal mehr auf dieser langen Reise als Motorboot unterwegs waren. Zeitweise konnten wir das Gross-Segel zur Unterstützung dazu nehmen und machten recht gut Fahrt. Einzig die vielen Frachtschiffe und Fischerboote um Cartagena und Alicante herum forderten in der Nacht und am frühen Morgen ein gekonntes Radarslalom. Fahren die Fischer eigentlich absichtlich immer so undurchschaubaren Zickzack?

 

Unser Ziel für gestern war Denia, wo wir nach ca. 30h eingetroffen sind. Wir fühlen uns wohl mit diesen etwas längeren Etappen und werden das so beibehalten. Zwei Nächte wollten wir im Hafen bleiben, aber die Tatsache, dass die Liegeplatz-Preise im Vergleich zum letzten Oktober momentan zur Hauptsaison viermal so hoch sind, treibt uns heute raus in die nächste Ankerbucht. Wieder mal baden vom Schiff aus und ein bisschen die Wasserlinie säubern muss eben auch sein!

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