Was ist denn das? Diesmal müssen wir nicht hinfahren,
schnell wird das Objekt als schwimmender Basketball identifiziert.
Sind das Blechdosen, die dort im Wasser glitzern oder was
ist das? Nein, das müssten riesige Dosen sein, soweit weg wie das ist… Ich hole
den Commander, unseren Profi-Feldstecher, und erkenne auf 130°: WALE! Ich
glaube es ja nicht, Wale! Ohne lange zu fackeln, ändert der Kapitän den Kurs
und steuert direkt auf die Tiere zu. Sind das nicht Delfine? Nein, jetzt können
wir sie deutlich erkennen, eine ganze Gruppe, keine riesigen Tiere aber endlich
dürfen auch wir die Meeressäuger aus nächster Nähe erleben.
Wir stellen den Motor
ab und lassen das Schiff einfach dahingleiten. Es geht nicht lange und ein
grosser und etwas kleinerer Wal schwimmen direkt auf uns zu, wahrscheinlich
Mutter und Kalb. Sie kommen ganz nah ans Schiff, berühren fast den Bug, drehen
sich unter Wasser leicht in Seitenlage und schauen mit einem Auge nach oben, zu
uns, tauchen auf, blasen Luft aus, wechseln auf die andere
Schiffseite…Wahnsinn!
Insgesamt sind es etwa zwölf Tiere, die gemächlich durchs
Wasser ziehen und sich von uns scheinbar überhaupt nicht aus der Ruhe bringen
lassen. Wir schätzen den grössten Wal etwa auf 5 Meter Köperlänge. Sie sind
schwarz und es war die, vom Wasser glänzende Rückenflosse, welche das
Sonnenlicht reflektierte. Wenn sie auftauchen und laut ächzend Luft ausblasen,
klingt es, als wäre ihr Leben sehr anstrengend. Vom Schiff runter blickend hat
man das Gefühl, man könne durchs Blasloch direkt in den Wal hineinsehen. Minutenlang
geniessen wir den herrlichen Anblick. Aber zu lange wollen wir doch nicht
stören. Langsam drehen wir das Schiff ab, doch was ist das...? Kann ja nicht war sein, aber das ist eine Haiflosse, die dort vorüberzieht, will der die Wale angreifen? Plötzlich ist nichts mehr zu sehen...
Wir starten den Motor und fahren zurück auf unseren Kurs, das war phantastisch!
Wir starten den Motor und fahren zurück auf unseren Kurs, das war phantastisch!
Wir sind auf unserer letzten Etappe Richtung Barcelona. 24
Stunden rechnete der Plotter von Denia bis zum Heimathafen. Etwas Wehmut kommt
auf, unsere Reise geht zu Ende. So vieles haben wir gesehen und erlebt, so viel
haben wir zu erzählen.
Es war ein herrlicher letzter Tag auf See, Sonne satt, wenig
Wellen und streckenweise sogar idealer Wind zum Segeln.
Es ist jetzt 6.54 Uhr und der Plotter zeigt noch 23 Meilen,
3h 28 min bis Port Ginesta. Wenn ich diesen Eintrag ins Netz stelle, liegt unsere LADORE friedlich an ihrem Platz und ich sitze
bereits in unserer Lieblings-Marisqueria und freue mich auf eine herrliche
Meeresfrüchteplatte, das wird nämlich heute Abend unser wohlverdientes
Festmahl!