Dienstag, 27. November 2012

Die letzte Nacht

Endlich ist es soweit: nur noch einmal schlafen und das grosse Abenteuer beginnt! Die Wetteraussichten sehen sehr gut aus, der Wind und die Wellen sollten uns Richtung Süden schieben, so dass wir zügig vorwärts kommen. Wir haben uns heute Abend mit leichter und gesunder Kost an Bord verpflegt, damit wir morgen fit für den Start sind. um 11.00 Ortszeit ertönt das Startsignal und die restlichen ca. 200 Schiffe laufen aus. Leider werden wir wohl nicht mehr so viele Zuschauer haebn, wie das am Sonntag der Fall gewesen wäre, aber wir freuen uns trotzdem, dass es jetzt endlich losgeht. Die Stimmung im Hafen ist gut, alle sind nun bereit zum Ablegen. Wer uns gerne verfolgen möchte, kann dies via yellwbrick machen, entweder über die homepage oder das entsprechende App herunterladen.

Auf nach St. Lucia!

Anmerkung: Dieser Eintrag ist vom Montag 26. 11. 12.  Leider ist die Internetverbindung immer etwas schwach und schafft es auch nicht noch ein Föteli hochzuladen...
Der Blog wird während der Überfahrt weitergeführt.

Samstag, 24. November 2012

Es wäre so schön gewesen...

Die Esswaren sind alle an Bord, due Crew ist ready zum Auslaufen und leichte Nervosität macht sich breit. Nur das Wetter will definitiv etwas anderes....Heute morgen hat die ARC Leitung beim Skipperbriefing den offiziellen Start auf Dienstag verschoben. Wer dich morgen starten will, darf das tun aber es wird davon abgeraten. Die meisten Skipper begrüssen diesen Entscheid und haben das mit lautem Applaus bestätigt. Auf dem Steg ist sofortige Entspannung eingekehrt, weil doch die meisten recht müde sind vom Einkaufen und sich doch einige Sorgen gemacht haben wegen des nahenden Sturms. Wir werden die Zeit nutzen, um zu entspannen und dann richtig fit für den Start zu sein. Mike und ich haben heute noch die traditionelle Wandmalerei im Hafen gemacht und uns in der herrlichen Sonne ein kühles blondes gegönnt.

Freitag, 23. November 2012

Der Countdown läuft

In ein paar Minuten wird wohl endlich unsere Gemüse und Früchtelieferung eintreffen, das Netz im Salon ist gespannt, Platz im Boden ist frei - es kann eingeräunt werden. Die restlichen Crewmitglieder sind am Dienstag eingetroffen und haben sich schon recht gut auf dem Schiff eingelebt. Wir machen heute noch letzte Einkäufe, kochen wieder mal auf dem Schiff und werden uns einen Drink an der ARC Abschiedsparty genehmigen. Morgen wird ausklariert und es findet ein Briefing für den Skipper statt. Ansonsten wollen wir einen möglichst ruhigen Tag verbringen und noch etwas entspannen. Am Abend gehen wir in der Altstadt von Las Palmas ein letztes Mal auswärts essen, natürlich im ARC-Shirt! Am Sonntag gehts dann endlich los! Unsere Startzeit ist um 13.30 Ortszeit. Wir hoffen, dass das Wetter stimmt und wir planmässig loslegen können.
See you in St.Lucia...

Dienstag, 20. November 2012

La Cucaracha

Bei uns im ARC Camp ist eine leichte Panik in Sachen Kakerlaken ausgebrochen. Anscheinend kann man sich die Viecher recht leicht einfangen und sie fühlen sich in den Katakomben des Schiffes sehr wohl. Das bedeutet, dass jetzt ALLES was aufs Schiff will, mindestens mit Wasser oder noch besser mit Seife gewaschen werden muss, keine Plastiksäcke mehr und auch nichts in der Kartonverpackung lassen! Das Schlimme sind vor allem die gelegten Eier, welche sich an allen möglichen Stellen verstecken können, bevorzugt in Lebensmittelverpackungen. Gestern hat uns die Nachbarin erzählt, dass vor einigen Jahren der Hafen hier voll mit Kakerlaken war. Das ist heute zum Glück nicht mehr so, man sieht nur abends ab und zu mal eine auf der Strasse rumkrabbeln. Für uns bedeutet das im Moment niemals die Landschuhe an Bord nehmen, ausser gründlich geschrubbt, alle frischen Lebensmittel werden ausgepackt und im Kessel gewaschen und dann abgetrocknet und alle anderen Dinge aus dem Supermarkt (Getränkeflaschen, Kosmetika...) werden ausgepackt und mit einem feuchten Lappen abgewischt! Das sieht zur Zeit auf dem Steg recht lustig aus, wenn die Lieferung vom Supermarkt bei einem Schiff ankommt, breitet man alles aus und und macht sich ans waschen, das ergibt immer lustige Gespräche und jeder erzählt so seine Erfahrungen mit den ungeliebten Tierchen. Wir jedenfalls hoffen ganz fest, dass es uns nicht erwischt!

Sonntag, 18. November 2012

Opening Ceremony

Heute Mittag hat die offizielle Eröffnungszeremonie der ARC 2012 stattgefunden. Die meisten Teilnehmer haben sich zu einem feierlichen Umzug durch den Hafen getroffen, wobei alle Nationen ihre Flagge begleitet haben. Mit lautem Raketenknallen wurden die Flaggen dann gehisst.
Auf www.worldcruising.com unter Gallery kann man uns ganz am Rande sehen.
Wir fühlen uns hier im ARC-Camp sehr wohl und sind auch mit dem Schiff allmählich ready. Es stehen noch ein paar kosmetische Arbeiten an und dann Ende nächste Woche noch der letzte grosse Einkauf. Vor allem freuen wir uns aber erst mal auf das Eintreffen der restlichen Crew am Dienstag, drum heisst es morgen vorerst mal putzen und polieren.
Gestern Abend waren Christoph und ich am Yacht-Owners-Dinner im ehrwürdigen Real Club Nautico. Da konnten wir die Shorts wieder mal gegen schicke Abendgarderobe tauschen und wir hatten einmal mehr die Gelegenheit neue Leute kennenzulernen, was immer interessant und lustig ist.

Mittwoch, 14. November 2012

Im ARC Camp

Man kommt sich hier ein bisschen vor, wie in einem riesigen Feriencamp. Zur Zeit sind ca. 200 Yachten hier im Hafen von Las Palmas und täglich kommen wieder ein paar Schiffe dazu. Wir sind an unserem Steg ziemlich eingerahmt von Oyster Yachten, welche mit der ARC mitkommen und dann eine gemeinsame Weltumsegelung machen. Vis a vis ist eines der 4 anderen Schweizerschiffe, rechts und links Engländer- Man kommt rasch ins Gespräch und erzählt sich so seine Reisepläne und die kleinen Wehwechen rund ums Schiff. Jeder hat hier das eine grössere oder kleinere Problem. So sind jedenfalls die ortsansässigen Handwerker gut gebucht. Am Abend findet immer ein "Sundowner" statt, wo man bei Tapas und einem Schluck Bier oder Wein die anderen Teilnehmer trifft und sich austauschen kann. Wir haben schon paar nette Leute kennengelernt und durften in andere Yachten reingucken. Durch den Tag sind wir meist beschäftigt mit kleinen Vorbereitungen, morgen ist Safety-Check, mal wieder alles ausräumen und putzen, einkaufen, die Stadt erkunden, lesen, oder, wie gestern, Flaggen über Toppen hiessen. Dies ist eine ARC-Vorgabe für alle Schiffe, dass man die Segelflaggen über den Mast spannt, so dass es festlich aussieht. Wir sind sehr stolz auf unser schön geschmücktes Schiff!


 
Die ARC hat ein ausgiebiges Programm organisiert, so werden wir morgen nach dem Check einen Workshop zu "Route&Weather" besuchen und ich lasse mir am Nachmittag bei "Fit at Sea" ein paar Tipps geben. Am Donnerstag ist der hoffentlich wieder einsatzfähige Anker abholbereit und am Freitagabend werden wir an die grosse ARC Willkommensparty gehen, bis dann sollten alle Schiffe im Hafen angelangt sein. Wir sind froh, rechtzeitig da gewesen zu sein, dass wir uns ohne Stress auf die grosse Überfahrt vorbereiten können.
 
P.S.: Das Wetter ist mehrheitlich angenehm warm, ca. 24 Grad, ab und zu bewölkt, aber nach wie vor kurze-Hosen-tauglich.







Mittwoch, 7. November 2012

Von stürmischer See und schwachem Wind


 
Wenn wir hier so gemütlich beim Nachtessen zusammen sitzen, fällt es uns fast schon wieder schwer zu glauben, was in der vergangenen Woche alles passiert ist: In Gibraltar haben wir Stephan auf der Ladore empfangen, das erste Mitglied unserer Crew für die Atlantikpassage. Von jetzt an sind wir also zu dritt unterwegs und die erste Etappe sollte uns von Gibraltar raus in den Atlantik bis auf die Kanaren, genauer Lanzarote, führen. So sind wir also bei Regenwetter, im Ölzeug, gestartet und machten uns auf eine mehrtägige Überfahrt gefasst, welche nicht einfach werden würde. Doch Wind und Wellen hatten deutlich mehr auf Lager als erwartet und 2/3 der Crew war bereits nach wenigen Stunden praktisch ausser Gefecht gesetzt und keine Hoffnung auf Besserung der gesamten Lage in Sicht! Der Kapitän, unerschütterlich wie immer, entschloss sich nach ca. 48h für einen Zwischenstopp an der marokkanischen Küste, zur Erholung und um auf bessere Segelbedingungen zu warten. Das war ein guter Entscheid, abgesehen vom Hafen, welcher alles andere als auf Segelyachten ausgerichtet war. Vielmehr umzingelten uns riesige Frachter und ein zuweilen ohrenbetäubender Lärm, da um uns herum ständig Lastwagen ent- oder beladen wurden. Es wird Getreide gebracht und Phosphor oder Phosphat abtransportiert, im selben Frachter! Leider sah die Ladore von dem vielen gelben und schwarzen Staub dann auch dementsprechend mitgenommen aus. Oje, wo doch unser Kapitän so stolz auf das blitzblanke Schiff war... oder müssen wir das Schiff in Black Pearl umtaufen?
Am Sonntag war's dann endlich soweit und wir konnten mit vielen Eindrücken aus El Jadida und Jorf Lasfar unsere Reise auf die Kanaren fortsetzen. Glücklicherweise waren die Wellen gnädig, einzig der Wind liess uns nun grad ganz im Stich und wir mutierten für die nächsten 3 Tage zu Motorbootfahrern. Kurz vor der Ankunft in Lanzarote begleiteten uns dann auch noch ein paar junge Delfine, was immer wieder ein berührendes Erlebnis ist!


Seit gestern sind wir also im Puerto Calero (die ARC-Flaggen mehren sich) und werden erst am Freitag weiter segeln (!) nach Fuerteventura.  Morgen wollen wir einen Ausflug in die besondere Vulkanlandschaft mit der dunklen Erde und den kahlen Hügeln machen. Dann also Prost und guten Appetit!