Sonntag, 28. Oktober 2012

Gibraltar

 
Es sah richtig mystisch aus, bei der Anfahrt auf Gibralter: die Regenwolken haben den markanten Felsen umnebelt und nicht alles preisgegeben, was bei klarem Wetter zu sehen wäre. Wind und Regen wechselten sich ab und die Wellen waren auch eher gegen uns. So kämpften wir uns um den Felsen herum, zwischen den riesigen Tankerschiffen hindurch, bis zur Hafeneinfahrt. Nach einiger Suche und langem Warten am Waiting Pier, konnten wir unser Schiff endlich an einem Platz festmachen, direkt neben der Amel 54 "MAX", welche wir schon in Alicante gesehen haben.

Gestern waren wir auf Sightseeing-Tour. Vom Hafen aus, der in Spanien liegt, kann man zu Fuss über die Grenze nach England, dann über das Rollfeld des Flughafens  (http://www.youtube.com/watch?v=IepTgVL2fFw&feature=related) und erreicht direkt angrenzend das Stadtzentrum von Gibraltar, wo einem von ziemlich grossen Plakaten herunter die Queen anlächelt, very british eben!

 
Wir wollten natürlich unbedingt die Affen sehen und sind deshalb mit der etwas schlotterigen Seilbahn auf den Felsen hoch, wo die Tiere wirklich frei herumlaufen. Sie sind nicht ganz harmlos, d.h. ziemlich frech und angriffslustig, uns waren nicht ganz alle sympathisch...Aber es ist einfach witzig zu sehen, wie schnell die überall rauf unter runterklettern und dass wir uns in ihrem Verhalten oftmals wiedererkennen!

Heute ist grosser Putz- und Waschtag. Das Schiff glänzt innen und aussen und sogar im Motorenraum wieder wie neu. Man könnte stundenlang polieren...

Morgen erwarten wir unser erstes Crewmitglied und hoffen, dass wir bald Richtung Kanaren auslaufen können (man muss hier, nebst Wind und Wellen, auf die Gezeiten achten) und hoffen, in ca. einer Woche dort anzukommen.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Vamo Malaga!


Wo immer auch auf der Welt sich die Möglichkeit ergibt, einen hochkarätigen Fussballmatch life zu sehen, sollte man diese unbedingt wahrnehmen. Das habe ich gestern gelernt! So haben wir also gestern in Malaga aufgrund der zahlreichen in Trikots gekleideten Fans erfahren, dass die Championsleague in Malaga halt macht und den AC Milan im Gepäck hat. Also los zu El Camp und drauf hoffen, dass nuns irgendjemand ein Ticket verkauft. An der Kasse hätte dies 240 Euro pro Person gekostet. Wir hatten Glück und konnten 2 Karten ergattern und waren somit schneller als gedacht mittendrin statt nur dabei! Leider hat es zwischendurch recht heftig geregnet, die Stimmung im Stadion jedoch entschädigte uns vollumfänglich. Es war ein spannendes und emotionales Spiel, Malga hoch motiviert und mit vielen Chancen, Milan konzentrierte sich fast nur auf die Verteidigung. So hat dann auch "unsere" Mannschaft verdient 1:0 gewonnen. Malaga im Freudentaumel und wir neue Fans-

Freitag, 19. Oktober 2012

Fanclub

Schön zu sehen, dass unser Blog immer wieder rege besucht wird. Wir versorgen unseren kleinen Fanclub gerne wieder mit Neuem von unserer Seite. Nach zwei Tagen in Alicante waren wir anschliessend über Nacht zweimal am Ankern, einmal sehr ruhig und einmal sehr unruhhig. Es ist immer wieder verblüffend welche unterschiedlichen Gesichter das Meer zeigt. Von absolut flach wie auf dem Thunersee oder kurzen gemeinen Schaukelwellen bis zu höheren regelmässigen Wellen, welche das Schiff sachte voranschieben.
Für zwei Nächte sind wir nun unterhalb von Almeria im Puerto de Aguadulce geblieben, ein kleiner Hafen mit paar gemütlichen Cafés. Das meiste ist jedoch geschlossen und Winterfest gemacht. So musste ich heute morgen auch ziemlich lange suchen, bis ich endlich eine geöffnete Bäckerei für das frische und zum Glück auch noch sehr leckere Frühstücksbrot fand.
Wir gehen nun in grossen Schritten auf Gibraltar zu. In ungefähr einer Woche möchten wir dort ankommen.

Hasta luego

Buchtipp:
Paul Wittwer "Widerwasser", kurzweiliger und spannender Krimi in den Gassen von Bern, herzlichen Dank dem grosszügigen Schenker!

Samstag, 13. Oktober 2012

Was tut man so an Bord?

Um es gleich vornweg zu nehmen: Ja, es regnet auch bei uns mal! Gestern Abend sogar mit ziemlich heftigem Sturm. Zum Glück sind wir im Hafen von Denia.

Momentan beginnt ein normaler Segeltag mit Aufstehen um ca. 8.30 Uhr, die Sonne geht hier sehr spät auf. Entweder gibt's Frühstück an Bord oder wir gehen in ein Café im Hafen. Cortado, Tila, Croissants und Bocadillo.
Schiff klar machen: Fesnster schliessen, Motor anstellen, Route programmieren, Anker raufholen oder Leinen losbinden und dann raus ins Meer. Logbucheinträge sind Sache des Skippers. Tagsüber geniessen wir oft die warme Sonne und liegen an Deck, lesen, schlafen, schauen in die Weite, lassen die Füsse über dem Bug baumeln, kontrollieren die Richtung des Schiffes, halten Ausschau nach Fischernetzen. Wenn Wind aufkommt ist die Ruhe vorbei: Segel raus, Kurs ändern, fieren, belegen, anluven, abfallen, 6 Knoten...7 Knoten...schneller!
Dann kommt auch mal wieder Flaute und wir stellen erneut den Motor an. Gegen 17.00 Uhr fahren wir in den Hafen oder ankern, putzen vielleicht nach das Schiff oder es muss etwas repariert werden. Um 20.00 Uhr gibt's Nachtessen. Oliva, Ensalada, Vino Tinto, Gambas, Atun, Solomillo, Tarta del Dia, Melon, Cortado...

Adios

P.S.: Nächstes Mal mit Büchertipp

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Valencia in Feierlaune

Manchmal ist es wirklich amüsant zu sehen, wie manche Leute ihr Schiff taufen - da kommen doch gleich Heimatgefühle auf... Wie würdest du dein Schiff benennen?

Nach drei Tagen entlang der spanischen Küste, wir haben abends jeweils geankert und sind auf dem Schiff geblieben, haben wir gestern den ganzen Tag in Valencia verbracht. Die Ladore liegt im sehr sicheren und grosszügigen Hafen Marina Real Juan Carlos I. Die ganze Anlage wurde damals für den Americas Cup gebaut, dessen Spuren man hier noch verfolgen kann. Leider sind die riesigen Hallen von Alinghi und Co. ziemlich verwahrlost.
Beeindruckt haben uns die grossen und offenen Plätze, ganz anders, als wir es von Barcelona kennen, die Weitläufigkeit und die moderne Architektur. 
Da gestern ein regionaler Feiertag war, erlebten wir Valencia im Ausnahmezustand. Alle Geschäfte waren geschlossen, trotzdem war die gesamte Bevölkerung auf den Beinen und hat unter anderem dem ohrenbetäubenden Feuerwerk am Mittag (!), den blutigen Stierkämpfen in der Plaza de Toros oder dem bunten Festtagsumzug am Abend zugejubelt. Nach fast 10 Stunden bei nahezu 30°C auf den Beinen, hatten wir am Abend schmerzende Füsse und waren todmüde.

Heute nehmen wir uns Denia als Ziel vor und werden wahrscheinlich wieder mit Motor unterwegs sein. Je nach Möglichkeit werden wir ankern und bleiben am Abend auf dem Schiff oder legen im Hafen an.
Die Plätze sind sehr günstig!

Freitag, 5. Oktober 2012

Adios Port Ginesta

Da sitzen wir nun also im wohlbekannten Santos und bestellen unsere vorerst letzte Mahlzeit im Heimathafen. Die lezten Tage waren ausgefüllt mit Essen schleppen, Getränke schleppen und Schiff auf Vordermann bringen. Dementsprechend sind wir auch müde und gönnen uns einen ruhigen Abend mit gutem spanischem Essen und stimmen uns auf die ersten Segelmeilen Richtung Tarragona ein. Es wird eine ruhige und nicht allzu lange Etappe werden. Wind wird es wenig haben und das Wetter meint es nach wie vor sehr gut mit uns! Die aktuelle Wetterlage beobachten wir auf www.passageweather.com. Wenn möglich, wollen wir vor der Küste ankern.

Dienstag, 2. Oktober 2012

LADORE geentert...!

Das lange Warten hat endlich ein Ende gefunden. Mit 20kg Übergewicht sind wir nach Barcelona geflogen, dies wohlgemerkt aufgrund unseres grosszügigen Gepäcks! Wir haben unsere LADORE in unversehrtem Zustand vorgefunden und freuen uns, dass fast alles fertig ist - hier in Spanien muss ja mit gewissen Verzögerungen gerechnet werden. Genossen haben wir jedenfalls die angenehmen 25°C. Allmählich lassen wir den Organisationsstress der letzten Wochen sanft von uns abgleiten, um in die langersehnte Entschleunigung ein zu tauchen. So sitzen wir nun im altbekannten Santos, lassen uns Oliven, Muscheln und Vino blanco servieren und studieren nochmal die 5-seitige Einkaufsliste, welche wir morgen mit dem schnittigen Fiesta abarbeiten werden.